Tauchfahrt ins Salzkammergut
Schon vor Jahren kamen die ersten Überlegungen ins Salzkammergut zu fahren auf. Jetzt endlich im November 2000 wurde die Planung in die Tat umgesetzt.
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Von den vielen anfänglich Interessierten blieben schließlich 6 kälteunempfindliche Taucher über und machten sich am letzten Oktobertag im Regen auf ins Salzkammergut um morgens bei Kälte und Regen am Bestimmungsort am Hallstätter See anzukommen. Wie konnte es dann anders kommen, das versprochene Frühstück im gebuchten Gasthaus gabs nicht und auch die Übernachtung schien urplötzlich nicht mehr gesichert – der Wirt lag stinkbesoffen in seinem Bett und war nicht mehr gewillt uns in seinem Haus zu empfangen. |
Doch wie kann's anders sein wenn Engel Reisen, der Himmel klarte auf, die Sonne prallte uns aufs Haupt und per Handy fanden wir flugs eine neue Heimat am Attersee in Unterach. Dort angekommen wurden wir überaus freundlich von der Familie Schmidt empfangen. Die komfortablen Ferienwohnungen übertrafen unsere Erwartungen um ein Vielfaches. Eine Tauchbasis fand sich dann auch unweit der Wohnungen, wo wir recht unkompliziert unsere Flaschen füllen lassen konnten und eine Divecard (teilweise zum Betauchen einiger Seen notwendig) für Österreich erhielten, nur die Auskünfte zu den Seen waren eher dürftig. |
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Die ersten beiden Tauchgänge fanden direkt bei der Tauchbasis am Kohlbauernaufsatz statt. Ein eher unspektakulärer Tauchplatz. Vom Steg aus können 2 Plattformen angetaucht werden, von dort aus gelangt man zu einem Ruderboot mit aufgepflanzter Herzchentoilette. Fische gab es nur wenige, aber das noch vorhandene Grün ließ erahnen wie es zur wärmeren Jahreszeiten dort aussehen kann. |
Am zweiten Tauchtag ging's zuerst zum Wolfgangsee, der von uns gewählte Einstieg an der Falkensteinwand brachte uns nicht zur ersehnten Steilwand, sondern an ein eher flach abfallendes Sandufer. Etwas verwirrt tauchten wir das erste mal mitten im Wolfgangsee auf und standen auf einem Fels; ein merkwürdiges Gefühl. Der zweite Tauchgang wurde am Mondsee an der Kienbergwand gemacht. Der Tauchplatz wurde uns als weniger gut beschrieben, von uns aber als einer der interessantesten empfunden. Beim Abtauchen fanden wir ein Oldtimerwrack, darunter einen Dorsch um im weiteren Verlauf auf eine Telefonzelle zu stoßen. An der Steilwand flüchtete anschließend noch ein Aal vor uns. |
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Das Wetter blieb uns hold, und so freuten wir uns auch schon auf den dritten Tauchtag, den wir im Vorderen Gosausee begannen. Die 350 Meter zum Einstieg wurden mit viel Schweiß bezahlt und mit einer schönen Steilwand und Sichtweiten um 25 Meter belohnt. Der Nachmittagstauchgang am Hallstätter See am Kessel war dann allerdings recht langweilig, viel Müll auf flachem Sandgrund waren neben den Dorschen alles was es zu sehen gab. |
Auch am ersten und einzigen Regentag ließen wir uns nicht vom Tauchen abhalten und gingen im Grundlsee bei den Canyons unter Wasser, wobei die Canyons sich eher als etwas tiefere Rillen entpuppten. Die Sicht war allerdings mit ca. 15 m recht gut. Der Nachmittagstauchgang sollte am Töplitzsee stattfinden, der herrlich in einem Bergkessel gelegen ist. Allerdings ist der See nicht mit dem Auto zu erreichen und der Fußweg ca. 3 Km lang. Dies war mit dem wohl geltenden Tauchverbot für uns Grund genug auch den zweiten Tauchgang am Grundlsee in der Gössler Bucht zu machen. Wie sich herausstellte eine sehr gute Entscheidung, soviel Fisch habe ich noch in keinem Süßwasser gesehen: Forellen, Saiblinge, Dorsche und Barsche in rauhen Mengen. |
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Der letzte Tauchtag wurde im Traunsee begonnen, unseren siebten See auf der Tour. Fing auch der Tauchgang nach einem steilen Abstieg zum See erst langweilig an wurde er dann recht interessant. Eine Steilwand führte in für uns unerereichbare Tiefen von mehr als 120 m. Mit Muscheln bewachsene Überhänge ließen teilweise schon Höhlenfeeling aufkommen. Als letzter Tauchplatz wurde die Schwarze Brücke am Attersee gewählt. |
Alle Tauchplätze boten gute bis sehr gute Sichtweiten, Fische waren bis auf den Tauchplatz am Grundlsee eher selten und vorwiegend Dorsche, Hechte und Barsche. Auf Nachttauchgängen sollen recht häufig auch Aale zu sehen sein. Die Wassertemperatur lag im Schnitt bei ca. 5°C. Was uns ein wenig fehlte war ein ortskundiger Taucher, der uns die interessantesten Tauchplätze hätte nennen könne, so fühlten wir uns manchmal wohl doch als Pionier.
Die Fahrt war nicht nur aufgrund der schönen Tauchgänge ein voller Erfolg, sondern auch wegen der tollen Landschaft und der schönen Spätherbsttage.